Info zu Motorentuning

  • Gradmesser brauchst du nicht... auf der KW ist eine 10° Markierung für die Zündung. Die Nockenwelle wird so verdreht, dass bei korrektem Ventilspiel 1mm Öffnung bei eben diesen 10° anliegen. Du brauchst nur eine Messuhr die auf den Ventilteller drückt und eben diese 1mm dann anzeigt, das wars schon. Die einzige Hürde sind die Langlöcher, sonst würde sich das sogar bei Serienmotoren lohnen.

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    nolite dare sanctum canibus neque mittatis margaritas vestras ante porcos ne forte conculcent eas pedibus suis et conversi disrumpant vos (Matth. 7,6)

  • Ich hoffe der hat die als Ausschuss fotografiert... die Fräsungen sind schon nach Augenmaß schief.
    Gerd Thiel hat vermutlich auch welche... und die sind dann auch i.O.

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  • Gradmesser brauchst du nicht... auf der KW ist eine 10° Markierung für die Zündung. Die Nockenwelle wird so verdreht, dass bei korrektem Ventilspiel 1mm Öffnung bei eben diesen 10° anliegen. Du brauchst nur eine Messuhr die auf den Ventilteller drückt und eben diese 1mm dann anzeigt, das wars schon.


    Das hört sich wahrlich nicht so kompliziert an. Aber wie kommt der Dorn von der Meßuhr auf den Ventilteller? Oder geht auch der Federteller oben, der mit dem Schaft verkeilt ist?
    Es dürfte ja auf Hunderstel ankommen bei der Messung.


    Andere Frage ist, ob die Nockenwellenzahnräder nur durch die Klemmung der Schraube auf Dauer in Position bleiben.
    Die Kräfte an der Schrauben beschäftigen mich gerade aus einem andern Grund .. eine Mutter (vorn wo man von links den Rahmen dazwischen hat) ist nämlich vergnatzt und da werd ich nun mal einen Schlitz reinfräsen und dann den Schlagschrauber ansetzen...

  • War natürlich der Federteller gemeint, sorry. Und 1/100stel... naja, sagen wir mal unter einem 1/10mm.
    Hielt bisher immer problemlos, ich mach aber nen Klecks Loctite mit unter die Schrauben.

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  • Fest sitzen die immer... aber rundgedreht hab ich die noch nie.
    Ne Mutter draufpunkten, mit nem Schlitz ist da garantiert nichts zu machen. Komm bloß nicht auf die Idee zu bohren....
    Könnte sein dass du die Nockenwelle raustricksen kannst, je nachdem wie lang die Kette schon ist kanns grad so klappen.
    Im Zweifel muss die Steuerkette dran glauben.... an der Stelle wirklich kloppen ist auch keine gute Idee...

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    Einmal editiert, zuletzt von Michael RC31 ()

  • Danke für die saubere Erklärung mit den Steuerzeiten. Langlöcher in die Steuerkettenräder einzuarbeiten hatte ich mir bis jetzt noch nicht getraut. Wenn es funktioniert, super.
    Loctite ist nicht gleich Loctite: da gibt es leicht, mittel und hochfest Schraubensicherung. :D Aber wenn man das Zeug nach Vorschrift verwendet geht jede Schraube wieder auf. Liegt halt doch immer am wilden Schrauber.
    Bei meinen Uralt-Motoren hatte ich mir für die Bearbeitung der Ventilsitze ein Handwerkzeug mit den passenden Winkeln gedreht und mittels Dorn in der Ventilführung
    geführt. Da kann man schön in Ruhe mit der Hand drehen bis es passt. ( Bei alten Grauguss-Sitzringen geht das auch recht einfach ) Bei dem harten Zeug von heute fummelt man sich bestimmt den Wolf.
    Mich würden mal die Winkel am Ventilsitz interessieren die man bei der Ente verwenden sollte.
    Ich kenne 3-Winkel Sitze :
    innen 30 Grad, 45 Grad ( gleich Ventilsitz ) , 75 Grad oder
    innen 25 Grad, 45 Grad ( gleich Ventilsitz ) , 60 Grad


    welche Gradzahlen sind zu empfehlen und welche Breiten sollen die einzelnen Winkelbreiche haben, für Einlass und Ausslassventiele.


    Natürlich auch die Ventilteller zum Brennraum abrunden und noch den Übergang zur 45 Grad Dichtfläche des Ventils anpassen. ( Da kann man sich eine kleine Halterung für den Dremel bauen, die man auf dem Meisselhalter der Drehbank fixiert, ordentlich einstellt und schon kann man preisgünstig die Ventile bearbeiten.
    Danke im Vorraus für konstruktive Hinweise.

  • Honda verwendet 32°, 45° und 60° (hier ist steiler theoretisch besser, 75° wär aber schon krass wenn man im Durchmesser weit auf macht), ich würde da keinen Glaubenskrieg draus machen und das nehmen was deine Werkstatt da hat... naja, die 45° müssen natürlich stimmen.
    Sitzbreite ziel ich auf 0,9mm und wie schon gesagt so weit man sich traut nach außen. Das wichtigste ist den Sitzringdurchmesser zu erweitern, ich mach den 1,5-1,6mm größer, aber das muss jeder selber wissen was er sich da traut. Gelöste Ventilsitze gabs jedenfalls bei mir noch nie. Von Hand geht da übrigens gar nichts, das Zeug ist unglaublich hart. Das muss ne Ventilsitzmaschine ran und wenns geht ne wirklich gute.
    Die Kante am Ventilteller kann man natürlich brechen bzw. verrunden, aber wirklich was bringen wird das nicht. genau wie die Politur der Teller bzw. Innenflächen des Ventils.

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    Einmal editiert, zuletzt von Michael RC31 ()

  • 4xbiker: "Aber wenn man das Zeug nach Vorschrift verwendet geht jede Schraube wieder auf." - Fragt sich ob der vorige Schrauber sich an die Vorschrift hielt, inklusive Honda selbst ;)
    Dazu mal ein paar Bildchen:
    - Verzogene Nuss aus 1a Werkzeugstahl (Knarrenkasten wird seit 20 Jahren genutzt) - also die Schraube sass echt fest (und der Schlagschrauber funktioniert korrekt)
    - Abgeschliffener Schraubenkopf - gerade so weit dass man den Ring sieht, dann leichter Hammerschlag von hinten - und das Rad bleibt ohne Spuren
    - Nocke raus, Schlitz in den Schraubenrest gefräst, dann kann man den Rest rausdrehen .. sehr zäh
    - Die zähen Reste des Klebstoffs mit einem Gewindeschneider herausgedreht (M7 x 1,0) (und das voluminöse graue Zeuch sieht nicht nach Loctite aus)
    Soviel zum Thema vergnazte Schraube am Nockenwellenrad; nebenbei, wenn man die Kette durchtrennt, muss man die Schraube ja auch herausoperieren; nur beim Abschleifen des Schraubenkopfs im ersten Schritt ist mehr Platz. Tja, mit Schweißgerät wärs vll einfacher, hats hier aber nicht.


    Zu den Ventilarbeiten - welche Winkel und Maße da Sinn machen, da setze ich auf die Erfahrung des Zylinderschleifers, die Werte von Michael klingen auch ganz vernünftig.
    Angesichts der Spezialmaschine die der Spezi dafür benutzt, hab ich doch Zweifel, ob man das per Hand vernünftig hinkriegt .. aber vielleicht ist das Material bei der Ural nicht so hart, und/oder die Leistung wurde eh nicht so ausgequetscht :)


    Zu den Langlöchern, da hab ich die Hoffnung dass der Zylinderschleifer es hinkriegt, solche Fräsarbeiten zu machen, und das Ergebnis dann besser, und runder, aussieht als bei hordpower, von wegen "if you are a perfectionist"...

  • hordpower, von wegen "if you are a perfectionist"...

    Typisch Amizeugs.... auch seine Kolben sind so wie er sie liefert nicht wirklich verwendbar und haben auch noch ziemliche Toleranzen.


    Honda verwendet glaub ich was von Threebond. Ich nehme sogar 638er Loctite. Allerdings nicht fürs Gewinde sondern untern dem Schraubenkopf und in der Aufräsung.
    Die Kette zu trennen löst natürlich nicht den Schraubenkopf, aber erstens geht das ausgebaut wesentlich leichter und zweitens gehts darum die Schleifreste zu vermeiden. Die musst du nun sorgfältigst entfernen, ich nehmen an du hast ne Flex oder sowas benutzt, dann fliegen da jetzt Siliziumkarbid-Partikel rum.

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  • Na ich hab einen Dremel benutzt, die Schleifscheibe hat .. moment .. 32 mm Durchmesser (1,2 Dicke) neu, nach dem Einsatz 30 mm - also ist da nicht viel Schleifmaterial weggegangen.
    Allerdings dauert es damit auch 15 Minuten, also nicht mal eben wegflexen; und klar muss man dann ordentlich sauber machen.


    Dann hier noch zwei Bildchen, erstmal den Einlaßsitz von der Unterseite, da sieht man die Kante nochmal deutlich, offenbar ist noch ein Ring unter dem Sitz, der da auch etwas im Weg steht.
    Dann zur Auslassseite - da sind gerade mal 1,4 mm von der Unterkante des Auslassventils bis zur Kopfdichtfläche. Nun ist ja eine Tasche von ein paar mm im Kolbenboden - aber das Ventil steht ggf. auch noch etwas heraus beim OT (oder wie sind da die Steuerzeiten?).
    Also ist die Frage, wieviel Platz da zum planen des Kopfes ist, nochmal spannend; kann der Zylinderschleifer ja auch nicht wissen.
    Aus Sicht von Klopffestigkeit würde ich schmerzlos bis 10,5 gehen, die Original 9,2 sind ja für Normalbenzin ausgelegt, und sicher geht Honda da noch auf Nummer sicher, damits auch bei schlechtem Sprit noch nicht klopft.
    10,5:1 bedeutet dann 1,1 mm abnehmen - hat das jemand mal gemacht ohne dass das Ventil anschlägt?

  • 10,5 ist ein guter Wert, höher ist möglich, es gab schon über 12, aber bringt nicht mehr viel und macht diversen Ärger in der Laufkultur.
    Wenn du Zweifel hast setz die Ventiltasche einfach 0,5-1mm nach, das geht sogar mitm Dremel. "Messen" kann mans auch.... Knetgummi auf den Kolben und Motor einmal komplett, also 2 Umdrehungen, durchdrehen, dann weißte es ganz genau.

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  • Ja, hmm, das mit dem Knetgummi fiel mir dann auch ein, als ich die Köpfe schon ab hatte. Aber ich dachte ich kann mir das Wiedermontieren sparen, wenn hier jemand das Planen schon mal gemacht hat - also wenns kracht bist du Schuld ;)

  • Ich setz dieTaschen immer nach, allein schon um die Option einer schärferen Welle zu haben.

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  • Natürlich hat auch der Entenmotor eine Ventilüberschneidung.
    Sonst wär die "extrem hohe" Literleistung von fast 100 PS nicht möglich......
    Welche Steuerzeiten es sind weiß ich gerade nicht auswendig, und das Handbuch liegt gerade zu weit weg.
    :S

    Die Ente hält, was die Kuh verspricht! :P

  • Einlass 10° v. Ot - 40° OT
    Auslass 40° v. UT - 10° n. UT.

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  • War nun heute beim Zylinderschleifer - und er meinte, das Verbreitern der Ventilsitze bringt nichts, da das Einlassventil klein und der Sitz schon gut ausgenutzt ist.
    Hat er nicht ganz unrecht, siehe erstes Foto, von der Sitzkante bis zum Rand sind vielleicht noch drei oder vier Zehntel.
    DIe Ventilsitzringe mochte er auch nicht vergößern, weil er befürchtet, dass der Sitz dann keinen Halt mehr hat (und die Materialstärke kenn ich auch nicht).
    Also hab ich die Ventile wieder eingepackt, und es bleibt beim Planen (1,10 mm) und Langloch-Fräsen in den Nowe-Kettenrädern (4 mm in Richtung des Spanners).
    Habe nun überlegt, dass ich die spitze Kante zwischen Sitzkante und Teller selber mit dem Dremel etwas glätte.
    So .. mal schnell probiert .. sieht IMO ordentlich aus - siehe vorher-nachher Fotos.

  • Der Zylinderschleifer sagt nun, er kann die Nowe-Zahnräder nicht fräsen, das Material sei zu hart.
    Man könne das mit Erodieren machen, dafür soll ich mir Spezialisten suchen.
    Hallo? Was ist das für eine lustige ABM-Maßnahme? Da müssen ja spezielle Elektroden angefertigt werden usw.
    Vom Ergebnis her kann man die Bohrungen auch mit einem Dremel und 6 mm Schleifstein erweitern, ist halt nicht so schön.


    @ Michael - Welches Verfahren hast du benutzt? Wie lang hast du die Bohrung erweitert?
    (Meine Rechnung ist, 4mm in Richtung des Spanners, ca. 2 mm Verschiebung durchs Planen, dann hat man mind. 2 mm zum Verstellen, das sind ca. 4°)